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 London, 09. August 2011
 
 
 Dinge zu fertigen
 zu fertigen Dingen
 zu kommen
 
 Wie zu kommen?
 Sie zu stehlen?
 
 Dinge zu wünschen
 verwünschen
 den Wunsch
 
 Ist doch der Wunsch
 mächtiger als die Fähigkeit
 
 Dinge zu fertigen
 
 
 
    
 
 Noch ein kleines Weilchen
 
 
 Noch ein kleines Weilchen
 Gehen, am besten jetzt
 Laß mich doch noch leben
 sterben, sterben jetzt
 Laß mich nicht
 Laß mich doch
 Will noch nicht
 will doch, doch
 kann noch nicht gehen
 laß mich noch leben
 noch ein kleines Weilchen
 wann denn endlich
 jetzt oder später
 laß mich, laß mich noch ...
 
 
 
    
 
 Zeit
 
 
 Das Welken eines Blattes
 nimmst Du niemals wahr.
 
 Es ist ein ständig Stadium
 grau werden Deine Haar
 
 Jeder Moment nur ein Moment
 Jeder Blick nur ein Augenblick
 
 Voranschreiten, Degeneration
 Ein ewiges Leben?
 
 Ein Verschwinden.
 Im Wachsen schon
 
 Ein Schmelzen. Verwittern,
 Zerfall.
 
 Der Widerhall Deiner Stunden
 Knochenstaub. Elfenbein
 
 in Deinem Mund, verplombt,
 vergoldet?
 
 Es wächst nichts mehr.
 Gedeiht nicht, und
 
 verzeiht nicht. Der Zahn der Zeit
 ist in Dich eingeschlagen,
 
 verschieben kannst den Tag Du nicht.
 
 
 
    
 
 Erwähne sie nicht
 
 
 Die Farbe meines Angesichts;
 erwähne sie nicht
 
 Iris meiner Augen,
 nicht erwähnenswert
 
 Wangenknochen, Jochbein:
 Der Scherz eines Höhlenbären
 
 Der Pfeil in der Stirn:
 Not, die mich im Schlaf verfolgt
 
 Meine Haare, eine Farbe
 die keinen Regenbogen schmückt
 
 Und meine Gedanken:
 Sie sagen, ich sei ver-rückt.
 
 
 
    
 
 Nur ein Moment
 
 
 Nur ein Moment
 der Inspiration.
 
 Ein kleiner Blick
 in die Emotion.
 
 Faszination.
 Transkription.
 Autodiktion.
 
 Ein Moment nur
 in die Zeilen gesetzt.
 
 Jetzt.
 
 
 
    
 
 Regiert.
 
 
 Geld ist es, das die Welt regiert.
 Eine Lubrikation, die alles schmiert.
 
 Doch erst durch Träume
 wird die Idee Realität.
 
 Wird ein Wunder ermöglicht,
 das Berge bewegt
 
 Kanäle in die Felsen schlägt.
 
 Kleinste einzelne Atome
 Nanometer bewegt.
 
 Geld ohne Traum
 ist ein Kerker ohne Licht.
 
 Geld ohne Traum
 ein Zwang, der zerbricht.
 
 Geld ohne Traum
 eine Hoffnung, die erlischt
 
 Schafft neue Träume.
 Gebt Ihnen Licht.
 
 
 
    
 
 Idee I
 
 
 Das Auge, so klar, daß es trügt.
 Ein Geräusch, so hell, daß es lügt.
 
 Was zählt, sind die Handlung und Tat
 in der Zeit, in die Erinnerung fragt.
 
 Was bleiben dann Farbe, Geschmack und Geräusch
 wenn über die Wahrheit hinweg es Dich täuscht und Dich täuscht?
 
 
 
    
 
 Die gräulichen Tage
 
 
 Die grauenden Tage
 der Stille den Schmerz.
 
 Ein Bangen und Fragen
 Mehr Moll als die Terz
 des Durs aus Sonnentagen.
 
 Quint und Quart
 ganz tief angesetzt
 
 Letzter Ton der Oboe.
 Aus der Klarinette
 ein Schmerz.
 
 Diese Tage nicht denken.
 Nicht fühlen die Zeit
 
 Vom Grau weg zu lenken
 zum Blau, das befreit.
 
 
 
    
 
 Ein Weg nur
 
 
 Ein Weg nur zu schreiben:
 Aus Liebe, aus Schmerz.
 Aus Haß auch, aus Angst.
 
 Eine Kerze
 gegen das Dunkel
 das tief drinnen wächst.
 
 Eine Blume der Schwärze
 wenn die Welt sich verkehrt.
 
 Doch immer, darin bleibe Dir treu:
 Schreiben und Schreiben.
 
 Auch wenn es es reut.
 
 
 
    
 
 Eine Mauer
 
 
 Eine Mauer aufbauen.
 Eine feste Burg.
 Eine Mauer, die kein Leiden durchläßt.
 Ein Wall, gegen Gefühle pur.
 
 Ein Graben, der nicht zu durchschwimmen
 Eine Brück, wohl bewacht.
 Einen Fried, der alles überschaut
 Eine Mauer voll Scharten, wem mißtraut.
 
 Wenn die Mauern sich senken
 Die Brücke fällt.
 Die Scharten zersplittern
 Der Hof sich erhellt.
 
 Dann lachen hier Kinder.
 So grünen die Linden.
 
 Der graue Herrscher
 mag verschwinden.
 
 (für Astrid Lindgren)
 
 
 
    
 
 Nach innendrin
 
 
 Sommerklang, Sommerausklang.
 Wolkenschwang, Wolkenschwanger.
 
 Wespensummen.
 
 Verstummen
 der Vogelstimmen.
 
 und kalt wird's.
 Füße und Hände spüren's
 Wolken jagen vergraut dahin.
 
 In der Luft ist ein Lieben drin
 ein Spinnen platiner Fäden
 
 So einfach ist's, Schwingungen spüren.
 
 Führen sich nicht dahin
 Fühlen sich nach innendrin.
 
 
 
    
 
 Neuronenwachstum
 
 
 Ein Zusammenspiel
 aus Endorphinen, Noradrenalin, Dopaminen
 
 gibt den Impuls
 
 zu wachsen
 
 einer von Vielen
 
 Doch nur er ist der Wahre
 
 steht er doch für Lernen.
 
 
 
    
 
 Schnaps
 
 
 Der Teufel hat den Schnaps gemacht
 Er stammt aus unsrer Mitte.
 
 Mit Lachen hat er ihn gebracht
 wie er ihn destillierte
 
 Die Griechen wußten um den Wahn
 verdünnten jedes Viertel
 
 Was ist gegen Wahn gemacht
 der Menschen einst vierteilte
 
 der heut' noch herrscht.
 
 
 
    
 
 Erwachsenwerden
 
 
 Erwachsenwerden
 ist angesagt.
 
 Eins meiner Kinder
 zwei Meiner Kinder
 
 Drei meiner Kinder
 
 Eines: Bin ich.
 
 ein drittes
 fürchtet sich
 nicht
 
 noch nicht.
 
 Wer erst mal mit Gebeinen
 Kegeln gespielt
 
 Fürchtet sich
 
 nicht
 
 Weil es nach den Gebeinen
 nichts mehr zu fürchten gibt.
 
 
 
     
 
 Vergessen
 
 
 Vergessen
 
 ein Moment
 ist angesagt
 
 eine Ablenkung
 die plagt
 
 ein Augenblick
 ein Wimpernschlag
 
 vergessen ist
 die alte Frag.
 
 
 
    
 
 Eifersucht
 
 
 Du weißt alles
 Du weißt nichts
 
 Du kennst nur
 ein eigen Angesicht
 
 Deine Zeit
 
 währt immer
 
 Veränderung
 ist schlimmer
 
 Dich kenne ich
 nimmer
 
 denn meine Zeit
 
 geht.
 
 
 
    
 
 Intelligenz
 
 
 Mehr Intelligenz zu haben
 als für einen selber nötig ist
 
 Mehr Intelligenz zu haben
 die auf der Stelle tritt
 
 Mehr Intelligenz zu haben
 das Plätschern von Wasser
 
 in einem Brunnen
 
 der überläuft
 
 Trinken, tut so gut.
 
 
 
    
 
 Ein Wort nur
 
 
 Ein Wort nur, und nur ein Wort
 Gebunden, Gesponnen, Geflogen, Fort.
 
 Fort.
 
 
 
    
 
 Kreis
 
 
 Dem Baume
 der Blume
 
 der Krume der weichen
 ein Zaubern entlockt.
 
 Ein Zaudern,
 dann
 stürmt die Frucht dahin
 
 Federleicht zuerst,
 platzt, zerfällt
 
 das Wespennest.
 
 Rotbacken Kinder
 packen Rotbacken Äpfel.
 
 Eine leichte Blüte
 legt sich zart
 in die Herbstesblume
 
 die orangen, gelb so glüht
 
 Weiß, weil Weißes
 im Frühling wieder blüht.
 
 
 
    
 
 Leichtgetippt
 
 
 Leichtgetippt, das Lebensgeschick.
 Nicht den Maschinen-Wünschen angepaßt.
 Nicht betrunken, um zu ertragen.
 Medikamente, nicht zu verklagen
 des Lebens Un-Lauf.
 
 Und trotzdem traurig.
 
 
 
    
 
 Ein neuer Neuer Mond
 
 
 Zenit. Wie die Sonne
 in mein Inn'res dringt
 durchsticht mein Herz
 den Weltschmerz
 zum Vorschein bringt.
 
 Jetzt, auf dem höchsten Stand
 fällt sie sodann
 für eine tödliche Schwärze
 der Scherze soviele
 über Schmerzen und Leid
 
 Neumond, der ihre Nähe sucht,
 verdunkelt, erreicht.
 
 
 
    
 
 Arche Noah
 
 
 Flieht, ihr Völker der Armen.
 Ihr Scharen, die ihr im Trockenen scharrt.
 
 Scharrt euch um moderne Flugbasen
 Flieht, solange
 bei den Reichen
 der Regen verharrt.
 
 Eure Gute Erde,
 verschachert, verkauft
 bevor in der Wüste
 euer Getreide verraucht.
 
 Solange die Fluten
 der seltenen Stürme
 
 Eure Krume, die klammert
 im Meere verschwind't.
 
 Flieht, die Arche Noah der Reichen,
 sie brennt, sie wackelt, sie sinkt.
 
 
 
    
 
 Contra
 
 
 Contra
 ist eine reaktionäre Kraft
 die nur dann Neues erschafft
 
 im Kompromiß.
 
 Im Verlies
 
 der Phantasie
 verbleibt die Reaktion
 als Dogma des Contra.
 
 Nur Provokation.
 
 
 
    
 
 Jede Zeit
 
 
 Jede Zeit
 schreibt ihre Bücher
 
 populäre
 zensuäre
 indizierte
 redigierte
 diplomierte
 seltene
 
 Kalt und nichtig geworden
 Überleben Riesen wie Gulliver
 Monster in der Art Frankenstein
 Dr. Jeykill, Hyde
 
 und
 
 Wissenschaft
 
 die sich selbst überholt
 wo Neues morgens schon Altes ist
 
 weil eine Untersuchung woanders
 Neues bedeutet.
 
 Da bestehen Newtons Gesetze
 mit Einstein revisionsbereit
 
 religiöse Wahrheiten verwandeln sich
 nationale Veritate
 blökt das nationalistische Schaf
 nach Zeilen aus "Mein Kampf"
 und dergleichen
 
 Die neue Archäologie schreit:
 Grab die Alten aus und erforsche Sie!
 
 Mit jedem neuen Naturgesetz
 werden alte Wahrheiten verletzt
 
 auch neue durch alte ersetzt
 
 vice versa
 
 Noch wird Papier gelesen.
 Fühlt man Leim und Einband.
 
 Doch was einmal gewesen
 wird nach und nach
 verbannt, verbrannt
 
 verläßt wie immer den Raum
 der Aufmerksamkeit
 
 wird Geschichte.
 
 Aus der was Neues aufsteigt.
 Was als Altes schon mal gewesen.
 
 Es sind alte, die neuen - Besen.
 
 
 
    
 
 mehr Licht
 
 
 Als noch kein Licht flimmerte
 zur Zeit die Kerze schimmerte
 
 leuchtete Pergament, Papyrus, Papier
 Schwarz darauf für immer hier.
 
 Ein Gedanke, gefaßt aus Worten
 entkam nie diesen Borden
 
 Markiert von Ex Libris,
 Buchzeichen, Eselsohr gesetzt
 
 überdauerte Tausend Jahr.
 War Tausend Jahre
 immer wahr.
 
 Selbst aus den Ur-zeiten,
 als Uruk noch Hauptstadt war
 
 erreichen uns ewige Zeichen
 für Brauchtum und War'.
 
 Immer schneller
 schrieben die Worte da sich.
 
 Häufiger, rascher
 Bedeutungsloser.
 Wurde der kupferne Stich
 die Farblithografie
 immer schneller
 merkandisiert.
 
 Dann leuchteten
 Grün, Orange
 immer häufiger auf.
 
 Colorisierung
 flatternder Zeichen
 
 Wahnsinnsvermehrung
 statt
 Wissenserreichung
 
 Ein Haufen von endlosem
 
 Blablabla
 
 Heute wichtig,
 dann, na ja,
 mehrschichtig
 auf Platten
 in Archiven gestapelt.
 
 
 
    
 
 Ungewußt
 
 
 Ungewußt schwimmen die Worte
 meines gehäuften Schatzes aus Gold
 Ins Licht meiner Sinne, berühren die Saiten
 wo sie wie unwillkürlich, wie ungewollt
 meine Sätze geleiten.
 
 Unbewußt schreiben sich Schlüssel
 Schreiben sich Rätsel hinaus
 
 Lösen sich Worte der Lüge,
 der Wahrheit beizeiten
 hinzugesellt als Nichtigkeiten.
 
 In dem, was so nichtig klinkt,
 klingt Verwund'rung
 
 über das Rätsel der Zeit.
 
 Ein Quantenmoment der Wirklichkeit
 den Zelten meiner Seele
 Dir in's Auge entflimmert.
 
 Schon verschimmert mein Schein...
 
 
 
    
 
 Fisch
 
 
 Geboren als Fisch
 beweg ich das Wasser
 als wie Qualle geboren
 
 Durchscheinbar
 Fadenverworren
 Hautverbrennend
 
 Lieb ich Anemonen
 die Nemo umfängt
 
 Ein Wunder, nicht nutze
 den Fang für das Netz
 
 Am Strand zerlaufend
 vermatscht, zerquetscht.
 
 Bin nicht mehr ich's,
 der verletze
 bin dem Leben entsetzt.
 
 Der Fischer versteht's
 versteht mich zu meiden.
 
 Der Naive geht
 nah meinen Saiten
 
 
 
    
 
 Pro & Contra
 
 
 Contra: Gegen das Pro.
 Contra: Immer ein Pro?
 
 Pro: was ein Statement ist.
 Pro: das ungern alleine ist.
 
 Pro: am liebsten mit anderen Pro.
 Contra: Schlagen wir's k.o.
 
 Contra: Schlagen wir das Pro k.o.
 Contra: Immer lieber als Pro.
 
 Aus einem Grund glaube ich,
 daß der Wechsel erfolgreich ist
 aus einer Diskussion
 aus einer Deutung der Fakten
 
 Aus dem Lesen der Akten
 durch das Benutzen
 von wenigstens zwei Betrachtungs-
 Blickwinkeln.
 
 Ohne Advokatenwinkel.
 Deren Dünkel
 besteht aus Kapitalvermehrung
 entsteht aus Kontinuitätsverehrung
 
 Benutzen nach Kant des eig'nen Verstandes
 der meist der natürlichere ist
 Wenn man nicht auf Seiten der
 Geldbeharrer ist.
 
 
 
    
 
 Fürchte Dich nicht
 
 
 Die, die das Fürchten zu Lehren
 in dieser Welt angetreten sind
 Nur durch Fürchten zu belehren
 diese Unbelehrbaren sind.
 
 Keine Diplomatie, kein Appeasement.
 Keine Hegemonie, kein Gratulant
 zu ihrer Macht. Denn immer schon
 haben sie aus Selbstherrlichkeit
 
 Menschen und ihre Seelen umgebracht.
 
 Fürchte Dich nicht. Denn
 die Frucht der Furcht
 ist die Macht, die Pflüge
 aus der Ackerfurche ziecht
 sie verschmiedet
 zu einer Furche aus Stahl
 
 
 
    
 
 Weckruf für Demokratie
 
 
 Ein Staatsmann, der nur auf Glanz bedacht
 der nicht erkennt, daß der Glanz nicht gemacht
 ihn zu beweisen. Sondern seine Arbeit am Einz'lnen
 der da steht für seine Pracht.
 
 Sieh: Der Kopf ist aus Gold gemacht.
 Aus Eisen und Stahl die Arme, die Brust geschirrt.
 Doch wache: Bein und Fuß sind nicht mehr als
 
 von Ton geziert.
 
 Da bricht die Last auf irdnen Füßen.
 Verschluckt der Staub die gold'nen Grüße
 Von Rost bedeckt sich der Stahl
 Unter dem Staub der einfachen Leute.
 
 Die Meute greift sich den Stahl.
 Doch Gold
 wird wieder
 der neuen Führer Wahl.
 
 Wenn sie nicht dem Volke verantwortlich sind.
 
 
 
    
 
 Was Du bist
 
 
 Was Du bist
 verfängt sich in Netzen
 Deines gewachsenen Seins.
 
 Was Du fängst
 wirst Du loben
 weil jeder Fang Beute enthält.
 
 Die Qualität der Beute
 spielt keine Rolle.
 
 Sie hängt vom Standort ab
 vom Blickwinkel des Fischers
 Seiner Erinnerung
 
 Es wird immer etwas Gefangen sein.
 
 Hinterfragst Du nie die Fülle des Netzes
 entdeckst Du nie, was Dein Netz je verläßt
 
 Denn jedes Gewebe hat Lücken.
 Lücken, die nicht nur das Wasser
 des Lebens verläßt.
 
 Es entgeht ihm auch Beute
 weil selbst das beste Netz
 aus Lücken zusammen gesetzt.
 
 
 
    
 
 Der Flaschensammler
 
 
 Vielleicht kennst Du mich ja schon.
 Einer, der keine Flasche verschont.
 
 Flaschen, deren Wert sich lohnt
 indem man sie zurückversetzt
 
 in einen Zustand der Wieder-Gebräuchlichkeit.
 
 Du denkst, Der Tut Dir Leid.
 Nein, Leid tue ich Dir nicht.
 Nein, mein Funktionieren gebricht
 an Gewissen Schritten in meiner Lebenslaufbahn.
 
 Schicksal nennt man das Gewebe,
 als das von Nornen sahen es die Germanen an.
 
 Nein, ich kenn' meine Leere.
 Nein, ich kenn' mein Versehre.
 
 Laß mich ruhig gehen. Denn:
 Auch ich kann Dich beißen.
 Einen Grund gibst Du mir nicht.
 
 
 
    
 
 Ein System
 
 
 Aus Worten, Instruktionen, Monologen
 Dialogen, Konstruktionen, Worten
 
 geschaffen
 
 um Deine Welt zu verbessern
 
 Langeweile
 
 ist ein langsames Gift
 
 Digitalitis
 
 wirkt viel schneller
 
 weil es die Kontinuität
 
 "Erinnerung" zerbricht.
 
 Die ganze Welt verfügbar.
 
 Sofort. Immer. Jetzt.
 
 Sind wir - miteinander vernetzt?
 
 Wie einfach vernetzt und verletzt.
 
 Wann konstruktiv? Wann destruktiv?
 
 Empfinden wir heute die selbe Freude
 wie die nationalsozialistische Horde
 über die Niederlage, das Versagen
 die Schwäche, das Gebrechen
 eines Anderen?
 
 Nutzen wir Netze, um andere Leute
 uns selber, die Freunde
 auszubeuten?
 
 Es gibt den privaten Raum nicht mehr.
 Keine Zeit, in der alleine, wer
 endlich Ruhe fand in einer Heimat
 
 die abgeschirmt vom Ernst
 vom Blablabla und Trara
 
 einer ganzen unvernetzt Nation noch war?
 
 Eine lange Nummer zu wählen bedeutete
 vor dreißig Jahren noch ein langes Angeläute
 Quälte der Finger die Scheibe hinauf,
 zurück fand sie langsam in ihrem Lauf
 
 für 1 Ziffer.
 
 Verwählt, noch mal gequält.
 
 Heute: Menuaktivierung, ein Fingerklick.
 Namen auswählen, durch Scrollen, dann
 noch ein Klick
 15 Ziffern rauschen durch Ozeane
 Australien, Antarktika, wo immer da
 man hinwählt
 Skyped. Den Nachbarn auf der anderen Hälfte
 des Globus quält
 mit Nichtigkeiten, Kontrollzwang und -wahn
 
 Ist das das Bessere Leben? Und dann?
 
 Wieviel besser wird es noch? Und dann? Und dann?
 
 
 
    
 
 Wahrheit Wort Ort
 
 
 Dichten, nicht Richten. Doch die Welt will
 daß man weiß. Nicht schreibt, sondern liest
 
 Der Schreibende hat die Macht. Damit macht
 er die Lesenden zu einer Notwendigkeit
 für eine lange Zeit
 war Geschriebenes Wahrheit
 Wahrheit, die man täuschen konnte.
 
 Die man - warum nicht gleich: "Mann" - fälschen konnte.
 
 Heute tauschen sie sich aus, wie nie,
 bevor man twittern konnte. Googeln
 
 oder im Krater Kopernikus mobil erreichbar war.
 
 Doch: durch all den digitalen und papiernen Brei
 dringt ein Ruf nach "Freiheit!" Geschrei
 derjenigen, die ohne Verantwortung wie Schafe folgten
 Bis sie das Gold der Mächtigen als Ihr Eigenes erkannten.
 
 Einen Artikel zu schreiben einen Nachmittag
 über die ganze Welt hinweg nur einen Tag
 
 Ein Buch zu schreiben, zu drucken, zu publizieren
 waren oft Jahre hindurch zu marschieren.
 
 Heute sind die Zeilen Flat-Screen gehackt,
 auf weniger als einen Square-Inch gepackt.
 
 Gepostet, Gehostet, getwittert, nicht recherchiert
 sind sie als Armee der "Freiheit!" heute aufmarschiert.
 
 Im Bruchteil einer Sekunde erreicht ein Wort
 einen planetaren, globalen, trans-lokalen Ort.
 
 
 
    
 
 Er sät
 
 
 Es wandert das Grauen über den blauen Ort.
 Er sät und er mäht in einem Fort.
 
 Von einem Schloß aus den Wolken,
 einer Burg aus Alpträumen.
 
 Er spinnt ein Netz, in dem die Liebe sinnt,
 sich Liebende zu fangen. Sie spinnt
 
 einen Kokon aus Beständigkeit
 einen Falter aus Vergänglichkeit.
 
 Einmal nur leuchtet der Flor in den Lampen
 Massenhaft deckt er die Ufer zu.
 
 Aus dem weißen Schnee steigen neue Äonen
 wie Pfeile, die man zu Bogen gespannt.
 
 Er sät und er erntet, er sät, niemals endet.
 
 
 
    
 
 Zuhören
 
 
 Wir müssten einander nur besser zuhören
 Die richtigen Fragen einander stellen zu wissen
 Das wirklich Wertvolle nicht zu erzählen zu missen.
 
 Können wir das nicht, gibt es drei Gründe:
 Habgier, Absicht, oder Unkenntnis.
 
 Die Beherrschung der Täuschung
 Die Meisterung der Lockung
 Die einfache Borniertheit eines Narziß.
 
 
 
    
 
 Kinder
 
 
 Momo.
 Die unendliche Geschichte.
 Peter Pan.
 Alice im Wunderland.
 Der kleine Prinz.
 
 Alles geschrieben, wie wir Menschen
 doch Kinder sind.
 
 
 
    
 
 Wind war's
 
 
 Wind war's, der mir Freiheit bedeutet'.
 Wind war's, der meinen Schmerz geläutert.
 
 Wind, den ich durch das Radeln erstrampelt
 Nicht mehr als Wind.
 
 Zu dem, was ich mir geschaffen,
 reichten die Waffen Intelligenzia's nicht.
 Ich ließ das Zeichnen.
 
 Dies der Stein, der nach unten zieht.
 Der Wind, mit dem das Kind
 dem Zeichnen flieht.
 
 
 
    
 
 Einmal nur sein
 
 
 Einmal nur Gedanke sein
 Einmal nur sein,
 aus diesem Haus aus Stein
 Knochen gefügt in Platten.
 
 Heraus. Den Sternen zufliegen.
 Hinaus: Galaxien durchpflügen.
 
 
 
    
 
 nur einmal
 
 
 Wenn nur einmal dieser Goldschmied käme
 der diese Welt so filigran verwoben
 
 Bis in's Tiefste hinein teilbar
 Bis in's Tiefste hinein unzerstörbar
 
 Der es geschafft, einen süßen Trank
 in einen knöchernen Kelch zu verschließen
 
 der ihn lagert, bis er endgültig gereift
 der ihn dann trunken in seine Heimstatt reicht
 
 könnte er den Trank nicht vorher vergießen
 Damit diesem Leiden "Sein" ein Ende gesetzt
 
 ein kurzer Austausch nur, ein kleiner Wechsel
 
 kommt er morgens, die Reife zu prüfen
 nimmt er den Schluck, den wir "Erwachen" riefen.
 
 
 
    
 
 Für eine bessere Welt
 
 
 Für eine bessere Welt
 sterben die Suizidalen
 Sie wollen aufwachen
 in einer besseren Welt
 doch immer noch
 in ihrer Heimatwelt
 
 
 
    
 
 Gut und Böse
 
 
 Gute Menschen müssen böse sein
 können
 sonst könnten böse Menschen
 keine Guten sein
 können
 Die Schwierigkeit der guten Menschen
 die böse sein
 können
 besteht darin
 in sich noch das Gute erkennen zu können
 
 Sonst
 
 müssen
 
 andere aufstehen
 können
 damit die guten bösen Menschen
 wieder die Guten sein
 
 können
 
 
 
    
 
 Wie soll ein Kind verstehen
 
 
 Wie soll ein Kind verstehen
 Was wie erwachsen ist
 es doch nicht ist.
 
 Wie kann ein Kind
 einem Berg von Menschen helfen
 ihn verstehen
 seinen Alb erklären
 
 Wie soll ein Kind
 mit dieser Last
 doch noch gedeihen
 
 Wenn es den Schatten
 der Depression
 der eig'nen Mutter trägt
 
 die mit Worten
 und ihren Taten
 
 selbst nach den Nachbarn schlägt.
 
 Inzestuös bemuttert
 was sie
 an Träumen selber ausgelöscht
 
 An Entscheidungen fehlt
 was sie selbst verläßt
 
 Ich geh da nicht mehr hin.
 Denn da ist kein Sinn.
 
 
 
    
 
 Sechs Jahre
 
 G
 Y
 M
 N
 A
 S
 I
 U
 M
 
 verloren
 
 Da stieg ich hoch in ihre Nacht
 hab ihr Fünfer und Sechser mitgebracht
 Seitdem ist sie nicht mehr aufgewacht.
 
 Denn anstatt zu helfen
 hat sie geschlafen
 
 Anstatt sich hinter mich zu stellen
 tat sie meine Zukunft verbellen.
 
 Mich leidet nicht das Geld.
 Mich leidet nicht die Pracht.
 Mich leidet, was ich nicht gemacht
 weil ich es hätte machen können
 Was zum Anfangen ich schon gemacht.
 
 
 
    
 
 Hommage an Saint Exupery
 
 
 Wenn Du willst
 daß Männer ein Schiff bauen
 dann heure sie nicht an
 um ihnen Arbeit zuzuteilen
 um ihre Arbeit zu organisieren
 etc. und bla bla bla
 
 Aber es ist wahr.
 Ohne Träume sticht kein Schiff in See
 Ohne Träume verrottet die Ware
 ohne Träume verrottet die Mannschaft
 im Hafen
 
 Nur Essen, Trinken, Schlafen
 
 Lehre sie die Sehnsucht nach der großen, weiten See.
 
 Es sticht kein Schmerz, es schmerzt kein Weh.
 
 Denn da ist die Sehnsucht nach der großen, der sich weitenden See.
 
 
 
    
 
 Fliegen
 
 
 An der Kante einer Schwinge
 teilt sich die Luft
 in eine Sphäre
 die trägt
 in eine Wolke
 die weht
 
 Die Taube
 bewegt sich zwischendrin
 
 Eine Sphäre
 die nach Feldern sinnt.
 
 Die unsichtbar führen
 nur sichtbar für den
 
 der zwischendrin.
 
 
 
    
 
 Worte, Morde
 
 
 Wozu in Worten feilen
 wenn der Sinn gefällt
 Wozu an Worten feilen
 wenn der Sinn zerfällt
 
 Wozu gefallen
 wenn gefallene Worte
 schon getane Morde sind?
 
 
 
    
 
 Virginia
 
 
 Eine Bewegung
 die Du Dein Leben lang machst
 Eine Bewegung
 die Dich Dein Leben lang nährt
 
 Ich nähre mich nicht
 ich bewege mich nicht
 ich mache mich nicht
 
 Ständig bin ich vergangen
 Wie ein Bad im Fluß
 Geliebt den Stein
 der nach unten zieht
 was nie oben bleiben konnte
 
 Virginia
 erkläre mich.
 
 
 
    
 
 In Worten
 
 
 In Worten
 Räume betreten
 Räume verlassen
 dennoch
 dazwischen
 Räume belassend
 für die geboren
 keine Worte sind
 
 
 
    
 
 Seidenrose
 
 
 Seidenrose
 eine Lust ohne Duft
 Burschikose
 Die Du mir entschlupfst
 immer entschlupfen wirst
 weil mich
 weil mich
 schon gebrochen jemand hat.
 
 
 
    
 
 Im Licht der Sonne
 
 
 Im Licht der Sonne
 ein schwarzer Schatten
 Ein Schatten
 nicht zu sehen
 er
 der sich im Licht versteckt
 deckt sich mit der Nacht
 Eine Kopulation
 Mit Nacht und Tinte
 Mit Licht und Pixel
 Ein Schatten der Nacht
 ist mein Licht
 
 
 
    
 
 Sei nicht wie ich bin
 
 
 Sei nicht wie ich bin.
 Werd nicht wie Du bist.
 Du warst nicht, wie Du wirst.
 
 Anbeten Deiner Schönheit -
 eine ewige Erinnerung.
 
 Was angesagt ist, ist verloren.
 Verloren nur, was Du vergißt,
 Du verloren, man Dich vergißt.
 
 Diese Wendung, die man Zeit genannt
 Diese Zeit, in der Du verbrannt
 ist ein Raum in Herzen derer,
 die Dich verstehen
 so sie so Dich so lieben.
 
 
 
    
 
 Puzzle
 
 
 Täglich sortiert sich dieses Puzzle neu.
 Unerträglich das Bild das sich fügt.
 
 Mal ein Vogel, der fliegt.
 Mal ein Bild, das Feuer fängt.
 Mal eine Pellerine, die den Regen verdrängt.
 
 Wahrheiten, die aus den Sternen fallen
 Fakten, die um die Ohren knallen.
 
 Sag, Die Kindheit war schön
 entdeckst dann, daß nicht erzogen
 eher: an den Haaren mitgezogen
 
 Was soll das Gedächtnisengramm noch.
 Schneid es heraus und laß es gehen.
 
 War es schön? War es schön?
 
 Nur weil Kinder als schön empfinden
 
 Müssen.
 
 Was die Natur so gefügt?
 
 Muß schön finden, was um die Kindheit betrügt.
 
 Warum noch danach weinen? Es ist vorbei.
 Warum dann noch weinen?
 
 Warum dann noch freuen?
 
 Weil dann immer noch Kinder sind.
 Weil dann immer noch Kinder sind.
 
 Die Antwort, schlag sie nicht
 
 in den Wind.
 
 
 
    
 
 Liebe ist nur Illusion
 
 
 Alles, was wir lieben, ist Illusion.
 Doch Illusion ist das Schönste,
 was uns die Liebe geben kann.
 
 
 
    
 
 In der Liebe
 
 
 Da liegt sie, die Fläche.
 Wie ich sie liebe, mit dem nacketen Schnitt.
 
 Ich träume mich entlang
 die goldenen Bäche
 
 Sehe zwei Spitzen. Hoffe auf Glück.
 
 Dann weitet sich die Fläche.
 Eine Grotte öffnet sich dem Blick.
 
 Ein Roter Quarz sticht aus dem Gebreche.
 Ich berühr ihn. Er zuckt zurück.
 
 Tiefer dring ich in das samtene Stück.
 Ein Bächlein blinkt. Die Wände feucht.
 
 Ein Schaudern durchfährt den forschenden Körper.
 Ein Schütteln, ein kleiner Schrei, entzückt
 
 Zerschwillt der rosane Quarz, wie ein Schritt
 zum nackten Anfang zurück
 
 
 
    
 
 Heute
 
 
 Heute: Wieder Stark.
 Kein Jammern, Kein Leid.
 Kein Leiden in der Zeit.
 
 
 
    
 
 Die verbotenen Früchte
 
 
 Die verbotenen Früchte
 lauern ständig herum
 
 Der gerade Weg
 aus Planung, und Erinnerung
 
 tangiert sie.
 
 Laviert
 in Untiefen. In Dung.
 
 Ein Staat,
 der das Kämpfen verlangt
 damit
 man das Gute erlangt
 
 oder durch's Böse.
 Durch Gleichgültigkeit?
 
 Die gibt es so Viele.
 
 Aus Langeweile Verschwendung
 der Ressourcen.
 
 Aus Blendung Benötigung
 der Ressourcen.
 
 Wenn Essen, Trinken nicht reicht?
 
 Das eigene Ich betrügen?
 Das eigene Sich belügen?
 
 Über den Liebsten verfügen
 wie Ressourcen-Generierung?
 
 Die verbotenen Früchte.
 
 Wir nutzen sie ständig.
 Wir begehren sie - unbändig.
 
 Das Gesetzte kennt Tausende von ihnen.
 
 Doch die natürliche Moral
 verbietet sie mit nur einem Wort:
 
 Tu's nicht.
 
 
 
    
 
 Krieg.
 
 
 Das Verbotene tun
 bis es Notwendig wird.
 
 Kein Gesetz mehr zu kennen
 Nur Gesetzlosigkeit.
 
 Organisation ist's,
 der die Staaten entstehen.
 
 Gewalt zerstört sie
 Gewalt erhöht sie
 
 bis zur Perversion.
 
 Gewalt verhöhnt
 
 das eigene Sein.
 
 
 
    
  
 
 Ruhe. Los.
 
 
 Eine Welt, die ständig laut ist.
 Bewegungsvolle Ruhe,
 lärmende Unruhe.
 
 Kein Wegweiser,
 der dieses Lärmen lenkt.
 
 Alles strebt,
 benzingesteuert.
 
 Wie war es früher?
 
 Ruhe. Nur
 das Ticken der Uhr.
 
 Sende-Ende um 22:00 Uhr.
 
 Ab und an ein Auto.
 
 Dann: Wieder Ruh.
 
 Im Wohnzimmer tickt leise
 eine strebende Uhr.
 
 
 
    
 
 Gesein
 
 
 Ich wünschte, ich wäre nicht.
 Doch wäre ich nicht, ich könnte nicht wünschen,
 ich wäre nicht.
 
 Und bin doch.
 
 Bis jetzt
 ist jede Sekunde gezählt.
 
 Vom Leben,
 das sich selber gewählt.
 
 Die Stunden, die kommen
 
 durchwest und durchwaist
 
 Die Wünsche die frommen
 einem zersplitterten Geist.
 
 
 
    
 
 Menschismus
 
 
 Löcher graben, Mare-groß.
 Fluß verengen, Fluten bloß.
 
 Seen anlegen, Cyan, Magent
 Wald verbrennen. Wüste sengt
 
 auf Ziegen subventionierten
 Wetterhängen.
 
 Salz steigt auf
 aus Meer-Grundwasser
 
 Einen Ballon loslassen
 Kubikkilometer Dioxid.
 
 Antarktis abtauen.
 Beim Kühlschrank: Türe dicht
 Flour-Chlor-Kohlen-Wasserstoff-los.
 
 Reifen trommeln Bitumen
 auf ehemaligen Wiesenblumen
 
 Unsere Träume fressen Land.
 Autostand, Discounterland.
 
 Mondparkplätze
 Beton zerfressen
 
 Herbizid, Fungizid,
 Insektizid, Genozid
 
 an den Kleinen,
 Fressen und Vergiftet-Werden.
 
 Brücken durch den Wolkenhimmel
 tiefer Täler
 
 Liedlose Harfen.
 
 Kein Recht derer, die das Recht nicht kennen
 Denen wir
 Wald abbrennen
 Makaken, Schlangen, Epiphyten
 
 Plastiktütenfressende Blau-, Pottwale
 Aale, wie Glas
 Thunfischfraß
 
 Leergefischt
 Blaualgenschimmernde Meere
 
 Hummer auf dem Tisch.
 Wildlachs
 Kaviar
 vom letzten echten Stör
 
 Wir Stören
 
 unsere Frucht
 ist Kohle
 
 Schwarz.
 
 Wenn wir sterben
 rennen die Jahre
 die Äonen
 die Generationen
 
 die dann - auf
 einem Müllplaneten
 
 wohnen? Hausen.
 
 Wie ißt man Geld denn bloß?
 
 Und ich mach mit. Verlebe noch
 meinen Teil am Kuchen
 
 weil ich unterhalten bin
 sein will
 leben will
 nicht anders
 
 leben kann
 
 wie wir alle nicht anders können
 als wir wollen
 
 Ein Hochleistungs-Synapsen-Computer
 
 dem die Zeit
 
 zu lahm
 
 verrinnt
 
 Sand. Was von den Wäldern bleibt.
 
 Wälder, die sich selber
 
 den Regen zogen
 
 Zogen wir die Krume ab
 mied der Regen
 
 diesen Karst
 
 der soviel, soviel
 
 leere Sonne hat.
 
 Solarzellenfelder
 Fördergelder
 Windrad - Offshore.
 
 Summen Stahlkabel
 
 Surren
 
 wie Insekten-Flügel-Wind.
 
 Wir Zwerge
 zusammen
 die wir Riesen sind
 
 auf einem
 begrenzten
 leergefressenen
 todvergifteten
 etwas vielleicht großem
 Asteroiden
 
 Ich habe Angst um Dich,
 
 mein Kind.
 
 
 
    
 
 Flatulenzen
 
 
 Am Ende brennt alles.
 
 In den Kolben, Zylindern
 den Wankelkammern
 der Heizölrotze
 die Braunkohlen-Fotze
 das Müll-Heizkraftwerk.
 
 Unter Bomben, Agent Orange, Napalm
 Flammen
 
 die Haut von Kindern
 
 in der Bombennacht
 der Waldentlaubung
 
 dem Hitzepilz
 
 in Sekunden
 
 Unser ganzer Wohlstand
 
 wenn der Lifestyle
 im Ändern wieder neu erflimmert
 
 schimmert
 
 ein Ofen groß
 
 von heißen Öfen
 auf Autobahnen umrundet
 
 Wir verbrennen bloß.
 
 Wir gasen aus.
 
 Das ist los.
 
 Flatulenzen.
 
 Abgas - Stoß.
 
 
 
    
 
 Drama
 
 
 Jedes Viertel, Halbe Jahr
 Romeo und Julia.
 Casanova
 Vom Winde verweht
 und hinterher
 Nach Küssen, Zanken
 Lieben - Müssen
 
 Sein oder Nichtsein.
 
 Schwanger oder nicht?
 Sex, von der Scham
 ins Angesicht.
 
 Oh, wir wissen
 wie wir lieben,
 
 leiden müssen.
 
 Die große Illusion,
 die große Hoffnung.
 
 Die Eröffnung
 der Enttäuschung
 der durchlitten erlebten
 
 Leiden Schafft.
 
 Und März, Mai und Januar
 blühen schneeweiß Rosen
 
 Nur - die Liebe nicht?
 
 Immer. Immerdar.
 
 
 
    
 
 Mauern
 
 
 Mauern
 
 Um Herz
 Um Seele
 Um Verstand
 
 Nicht zu verlieren
 
 ausgebrannt
 
 das leichte Fühlen
 das leichte Schwingen
 das leichte Singen
 
 versiegt
 
 im Sand der langen Tage
 der kurzen Jahre
 eines rasend Leben
 
 gegeben
 
 zu vollenden
 was nie
 
 Vollendend
 
 möglich ist.
 
 
 
    
 
 Auf Schalter '0'
 
 
 Sperren wir Sie ein
 Die Gleichen Brüder
 in Religion und Staat vereint
 
 Errichten wir Zäune
 auf Schalter '0'
 um all die Zwischenräume
 eines digitalen Halls.
 
 Denken Sie nicht mehr uns're Gedanken
 löschen wir Gedanken aus
 
 auf Schalter '0'
 den Bruch der Großen Mauer
 der Gerechten Flut
 zu binden.
 
 
 
    
 
 Geigen
 
 
 Gott
 hat am Siebten Tag
 die Geigen gespielt
 um von all der
 
 Relativität der Dinge
 
 auszuruhen.
 
 Nun haben wir Hämmer und die Zähler
 
 Meinen
 
 die Geigen spielen können
 
 
 
    
 
 Berührung
 
 
 Schock.
 Berührung
 über 30 Zentimeter Luft
 die Meine Sphäre sind
 
 Durchdrungen, durchstoßen
 bis an wen'ger Haare Spitze
 
 Ein Schauder, der den
 Arm
 hinauf zittert
 
 Vibriert
 
 30 Zentimeter Luft.
 20 Jahre Trennung
 von jeder Körper-Menschlichkeit.
 
 Nur die Schläge
 In Memoriam.
 
 Die harten, bösen,
 die gemeinen niederträcht'gen Worte
 
 Morde, über 30 Zentimeter Luft
 hindurch
 in die Seele hinein vibriert
 
 Zittert die Hand,
 die meine Haut berührt
 
 ob sie mich denn doch
 und überhaupt
 
 berühren darf und kann.
 
 
 
    
 
 Über die Liebe, den Frieden, den Krieg
 
 
 Kann denn Liebe Sünde sein.
 Wenn sie doch nur liebt
 Teilt sie Liebe tief entzwei
 wenn man treue Liebe flieht.
 
 Kann denn Liebe Sünde sein
 Erklärt man jetzt den Krieg?
 Können Krieger Sünder sein
 Weil Krieg den Fried' verbiet'.
 
 Müssen Liebe Sünder sein
 wenn man Fried entflieht
 
 Kann Krieg denn Sünde sein?
 Wenn nur einer liebt
 wird Krieg die größte Sünde sein
 der die Liebe flieht.
 
 
 
    
 
 Sokrates
 
 
 Lebenslang den Tod vor Augen.
 Im Hintergrund: Geburt.
 
 Erst das zarte, lange Saugen
 dann das Ringen, wird gehurt
 gezeugt, geboren und verliebt.
 
 Jeder Tag füll mir den Kelch
 Dame Zeit.
 Und, wie ihr gefällt
 reicht sie mir den Schierlingsbecher
 während ich mit Freunden
 mich im Reden ring.
 
 Über Recht, Gerechte und den justiziellen
 Urgesinn.
 
 Nicht den Körper, der gesät,
 von Euch erblickt, zum Freund gewählt.
 
 Die Stirn, die birgt
 das wahre Sein. Das Sein, was wird
 und wird gewesen sein
 
 Sät er uns wieder, wie wir uns sehen
 sehen werden in Neuerstehen und
 Altvergehen.
 
 Nicht, was ihr seht, das geht.
 Was hinter meiner Stirne steht.
 
 
 
    
 
 Menschenkind
 
 
 Wellen schwingen brausend Küsten lang.
 Die Krone steigt, sie fällt sodann
 in sich zusammen. Da schwammen
 Tang, Algen und die Quallen dann.
 
 Mond, der Ozeane an sich zieht
 blickt die Erde, die er liebt
 aus eis'ger Höhe an
 die nie wieder er erreichen kann.
 
 Die er flieht, in weiten Kreisen
 und ein Reißen an ihr hält.
 
 Steine Platten schieben ineinander
 tief hinunter in magmat'sche Glut.
 Das Blut der Erde nimmt und gibt
 Vulkane Schwärze. Funken stiebt.
 
 Wie Wellen wallen Beben über dünne Kruste
 Brüsten gegen Tempel mit Gewalt.
 Alles fallt, fällt tief hernieder.
 Nur auf Wellen hält das Menschen Reich
 
 die Zeit.
 
 Meere fluten weite Flächen.
 Gletscher türmen sich zu Wüsten auf.
 Wüsten wachsen an die Gletscher
 schmelzend schwellen Flüße auf
 
 Versanden, trocknen, bis der Regen
 Wadis, Flüsse, Seen an die Ränder füllt.
 Sinken Länder, steigen Meere
 während Menschenkind verblüht.
 
 
 
    
 
 Prometheus
 
 
 Arme, schwächliche Kreatur
 hundertweise Reifen um die Brust
 die Beine und die Handgelenke
 An Steine aus Granit gebunden
 
 Die wachsend ich in Stücke sprenge
 bis nur die letzten kleinen zwei
 mich an meine Finger ketten
 Flüchte ich die Mauern
 
 Treppenfluchtenweise,
 Turmerklimmend, Beine schwingend
 in das warme Sonnenlicht
 Im Innenhof der starren Trutz.
 
 Wachsend noch und größer schwellend
 Hunde prellend, Köter bellen
 Schleud're ich die Tölen rum.
 Kein Biß in irgendeine Schwarte
 
 Die harten Pfeile. Die
 Hellebarden und Lanzen brechend
 krach durch's Burgtor ich hinaus
 den Graben überspringend.
 
 Im Wald die Bäume schwinge ich beiseite
 Des Bären Hieb den Leib ich ihm zerteil.
 Die Wölfe winselnd, fliehend
 Der Adler und das Bibergeil.
 
 In den schroffen Zinnen alp'ner Berge
 Zwergengleich der Teppich Wiesenmahd.
 Die Spitzen wolkenbrechend
 der Nordenkrone Krönung gleich.
 
 Faßt mich keine Fessel.
 Keine ird'ne Kugel hält
 meinen letzten Tritt.
 
 Ein Schritt und Sterne
 Welteninseln und die Riesen-Ferne
 bin ich ein Licht.
 Das Schöpfungs-Licht.
 
 Und Dunkel ward in all der Helle.
 Wie Samt erschimmert Sternenlicht
 glitzernd in der Handes Kuhle.
 
 Schöpfer wird zum Mensch zurück.
 Läßt sich Fesseln
 in kaukas'schen Stein: Doch
 die Feuerhelle
 brach in Menschenwelt hinein.
 
 
 
    
 
 
 Negativ
 
 
 Negativ sei Depression besetzt
 registriert all das,
 was tief verletzt.
 
 Was Wut, was Scherz.
 Was Lieb, was Jubelei
 
 scheint alles hier
 
 vorbei.-
 
 
 
    
 
 Poesie sei
 
 
 Poesie sei,
 so heißt es,
 
 dem Schönen, Guten zugewandt.
 
 Das Schöne, Gute
 hat mir mein Leben ganz verbrannt.
 
 Keine Zärtlichkeit, kein Gutes Wort.
 
 Familie hieß der Heimat-Ort.
 
 Jeden Winter
 zerbrach das Eis, der Frost.
 
 Lag, was Mutter war genannt
 fest ans Bett gebannt.
 
 Feuer, lodernd heiße Flammen
 stürmten durch die Lichtjahrzeit.
 
 Alles falsch, was richtig,
 alles falsch, was Freud' bereit.
 
 Stolz.
 
 
 
    
 
 Fest gefügt in unsere Sinne
 
 
 Das Gras ist grün.
 Der Himmel blau.
 fest gefügt in unsere Sinne
 
 erscheinen uns die Wolken grau.
 
 Weiß ist nicht der Sternenhimmel
 nur in seinen Löchern drin.
 
 Geschmack ist Farbe allen Essens
 Geruch Essenz der Blumenfee.
 
 Verstand brilliant.
 Diamant so hart.
 Leben Freude.
 
 Heute, Heut.
 
 
 
    
 
 Tod, so wünschenswert wie Leben
 
 
 Tod, so wünschenswert wie Leben.
 Tod, so nah wie Gegenwart.
 Wahrzunehmen durch das Leben
 Ist's Leben, auf dem der Tod beharrt.
 
 Äonenlang
 hab ich vom Leben nichts gewußt.
 
 Epochenlang
 flogen Kugeln durch die Brust
 
 so vieler Menschen
 
 Aufgestachelt zum Todes-Sinn.
 
 Und dann ich.
 Wie gerne würde ich die Äon hergeben
 um diesen Tod zu spüren
 bei lebend'gem Sinn.
 
 
 
    
 
 Neumond leuchtet
 
 
 Die Sonne glüht in ihrer ganzen Pracht
 doch wär's für mich, als wär es Nacht.
 
 Ein Blau, daß hart die Dächer schneidet
 Ein Grün, das rauscht in den Zweigen drin
 All überall strahlt Sommers Räude
 
 Mich inmitten drin trifft hier kein Sinn.
 
 Die Nacht hebt meine Laune.
 Das Dunkel bete ich
 am liebsten an.
 
 Als wär's, als wär's
 invers verkehrt
 
 leuchtet Neumond freudig
 mich heran.
 
 
 
    
 
 Des Lebens Freude
 
 
 Ihr deklamiert:
 
 Des Lebens Freude!
 ist des Menschen endgült'ger Sinn
 
 daß Verzweiflung mal nicht reute
 geht nicht in Eure Denkerstirn
 
 Heute, schreien alle Leute
 sind wir fröhlich ohne Sinn.
 
 Daß uns Reuen einmal reute
 Frohsinn!
 
 
 
    
 
 Wie die Perle in der Muschel
 
 
 Wie die Perle in der Muschel
 fühl ich nicht an dieser Welt
 
 Wie das Perlmutt hinterm Muskel
 teil ich nicht, was Euch gefällt
 
 Wie das graue, rauhe Außen
 häng ich an dieser Auster fest
 
 Kann mich selber nicht betören
 bin nur hier, vom Leben noch
 
 ein kleiner Rest.
 
 
 
    
 
 Schema F
 
 
 Das Schema
 
 F.
 
 F steht für Fühlen.
 F steht für Finden.
 F steht für Freiheit.
 F steht für Frieden.
 
 Wir
 
 sind Schema F.
 
 
 
    
 
 Entropie
 
 
 Gestern habe ich erfahren
 was die Worte meiner Krankheit sind.
 Daß all mein Gebahren
 sich in Entropie befind'.
 
 Meine Energie
 nennt sich
 Entropie.
 
 Aber Lieben
 spiel ich nicht.
 
 Lieber spiele ich
 gar nicht.
 
 Denn Lieben spielen
 sind viele Schläge ohne Sinn.
 
 Wenn ich Liebe will
 muß ich Liebe spielen.
 
 Das ist der Einstieg.
 Liebe spielen,
 dann ist Liebe drin.
 
 Falsch.
 
 Fühlen muß ich, wenn ich Lieben will.
 Spielen muß ich, wenn ich Liebe will?
 
 Es ist kein Spiel. Es ist
 
 viel zu viel.
 
 
 
    
 
 Hoffnung.
 
 
 Es ist so ein altes Wort.
 Licht in meiner Seele.
 Licht, das nicht vergeht
 wie immer ich mich quäle.
 
 Schlaf.
 
 Das ist ein Hoffnungsort.
 Ein Ort, von hier zu gehen.
 Ein Ort, stets zu erreichen ist.
 Ein Niemandsort, ohne Selber-Mord.
 
 Essen.
 
 Das mich am Leben hält.
 Geschmack, der mir gefällt.
 Belohnung für die Existenz.
 Auch ein Weg, zu gehen.
 
 Berührung.
 
 Die wie Liebe ist.
 Die, die die Liebe ist.
 Den andern zu erreichen.
 Nicht von Dir zu weichen.
 
 Wach.
 
 Ein Königsort.
 Wo Wälder meine Augen säumen.
 Vögel in der Luft erträumen
 die sie meine Schwingen sind.
 
 Tod.
 
 Da ist doch nichts zu sagen.
 Da, da ist nichts - Ertragen.
 Keine Hoffnung, auch kein Traum.
 Kein Leiden. Und
 kein Lebensbaum.
 
 
 
    
 
 Suizid
 
 Pflichterfüllung.
 Magenfüllung.
 
 Herzerfühlung.
 
 Daran zu denken
 es nicht zu tun.
 
 Daran zu denken.
 
 Ein Loch in meiner Brust
 so groß
 daß Sterne drin verschwinden.
 
 Ein Loch in meiner Brust
 eine ganze Galaxie
 darin zu binden.
 
 Könnt ich doch verschwinden.
 Könnt ich mich entbinden.
 
 
 
    
 
 Dieses Fenster
 
 
 Warum
 
 muß ich dieses Fenster sein?
 Für einen Tag
 ließ ich Dich gern hinein
 damit Du mich vertreten kannst.
 
 Leider gibt es keinen Wechsel
 in meinem Schädel mittendrin.
 
 Dieses wild Gedankengehäcksel
 macht so oft mir keinen Sinn.
 
 Versuch ich doch, den Stein zu lassen
 der dieses weiche Hirn enthält
 
 Ist es eine Frage des Lebens
 die mich an diesem Ort fest hält.
 
 Nur eine Tür, die sich täglich öffnet
 ist der Schlaf, der mir Erlösung schenkt.
 
 
 
    
 
 Hinter meiner Stirn
 
 
 Jeden Morgen
 bin ich hinter meiner Stirn.
 Jeden Morgen
 erwach ich in meinem Hirn.
 Jeden Morgen, jeden Tag
 frag mich nicht,
 wie ich das ertrag.
 
 Muß Psychose, Manie vertreten.
 Muß immer wieder Depression erleben.
 
 Frag mich nicht, wie ich das ertrag.
 
 Jeden Morgen, jeden Tag.
 
 
 
    
 
 Nichts geht verloren
 
 
 Diese Welt hat was für sich
 nichts geht verloren.
 
 Was das Physikum der Energie,
 ja auch der Materie empfiehlt
 
 läßt sich aussprechen auch
 für diesen verworr'nen Planeten.
 
 Wir atmen uns ein, ein, und aus.
 Wir trinken uns, uns essen wir
 
 in einem ewigen Kreislauf
 aus Pflanze, aus Tier
 aus Erde, und Wasser
 und auch dem Feuer
 
 Wenn wir vergehen
 gehen wir auf in Euch.
 
 
 
    
 
 Gobelin
 
 
 Kein Faden, der den Teppich verläßt
 schwingt der Balken, vor zurück.
 Nornen lassen Schiffchen schießen, hin und her.
 
 Schußfäden, in der Rolle aufgesogen,
 mischen sich nicht mit denen,
 die der Kamm noch nicht gestoßen
 in Reih und Glied, in Zwang und Ordnung.
 
 Nur über die Kette verbunden
 geht kein einz'ger Schuß verloren.
 
 
 
    
 
 Was erwacht, muß wieder schlafen
 
 
 Was erwacht, muß wieder schlafen.
 
 Wenn das Licht in den Tag hinein geht
 muß es auch wieder ins Dunkel der Nacht.
 
 Die Pflanze, die ins Hell sich schiebt
 wird wieder Luft, Wasser, Erde, Licht.
 
 Erinnerungen, die den Schmerz erzeugen.
 zerrinnen dahin.
 
 Drum Lies, Lies, Lies, um Dein Leben.
 Denn Vergessen
 ist Dir - noch - nicht gegeben.
 
 
 
    
 
 Seifenblasen.
 
 
 Das sind sie, wie zerplatzen
 in meinen Memoiren
 die ich niemals schrieb.
 
 Sie werden nicht geschrieben.
 Auch wenn ich ins Papier sie trieb.
 
 Hinter mir geblieben.
 Wie Wasser, das den Fluß hinunter zieht.
 
 
 
    
 
 Wie ein paar Schuhe
 
 
 Wenn wir sie doch nur wechseln könnten wie ein paar Schuhe.
 Könnten wir sie doch nur austauschen.
 Könnten wir, könnten wir sie nur löschen.
 Warum sind wir gezwungen, sie schön zu finden?
 All diese Masse an Erinnerungen,
 die bestimmen, was wir, und was nicht, geworden sind.
 
 Könnten wir ihnen doch entweichen.
 Könnten wir sein, ohne sie zu haben.
 
 Sie prägen uns, wie eine Münze,
 die nie fertig ist geprägt.
 Auf die immer noch der Hammer schlägt.
 
 
    
 
 Bacchantherie
 
 
 Wie ein Faun, ein Pan,
 Satyr
 
 tanzend in einen ewig jungen Morgen
 Vergessen der Sturm und das Donnern
 der letzten Gottes Erzürnlichkeit.
 
 Vergessen die dunklen Stunden,
 in denen die Pinien gepeitscht
 das Gefieder der Vögel zerzaust.
 
 Tanzend, mit Blüten überladen
 in einem ewigen Freudenwahn.
 
 Eine Sonne geht unter, ein Mond geht auf.
 Der Wein fließt in Strömen
 bacchantischer Lauf.
 
 Der Sturm zieht weiter.
 
 In seinem Herz
 toben Bitterkeit und Schmerz.
 
 
 
    
 
 Alles Licht und Farbe
 
 
 Da ist alles Licht, und Farbe, und Duft.
 Liebe schwängert die Luft
 für meine Sinne.
 
 Enthoben bin ich
 Schwarz, und Weiß.
 Dem Braun der Stämme,
 der Gilbung des letzten Grases.
 
 Die Höhlung in meinem Herz
 verschlossen vor lauter Grün.
 
 Empor geschossen
 Blüten, Bäume, so ungestüm
 
 daß es in mir klingt und singt
 
 wie balzend bunte Vögel.
 
 Tief innen drin, bereite ich
 dem Winter neue Wege.
 
 Vergesse mich,
 den hohlen Klang in meiner Brust.
 
 Doch kenne ich sein Kommen schon.
 Erkenne tief den dunklen Ton.
 
 Wie er im Schweigen des späten Sommer
 schon so tief zu summen beginnt.
 
 Nimm mich auf, mein Lebenswind.
 Nimm mich auf, und trag mich dorthin
 
 in einen Himmel, der aus schönen Träumen
 strahlend blaue Fäden spinnt.
 
 
    
 
   
 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
 
  
   
 
    
 
       
 Alles Licht und Farbe
 Arche Noah
 Auf Schalter '0'
 
 
    
 
       
 Bacchantherie
 Berührung
 
 
    
 
       
 Contra
 
 
    
 
       
 Der Flaschensammler
 Des Lebens Freude
 Die gräulichen Tage
 Dieses Fenster
 Die verbotenen Früchte
 Drama
 
 
    
 
       
 Eifersucht
 Eine Mauer
 Einmal nur sein
 Ein neuer Neuer Mond
 Ein System
 Ein Weg nur
 Ein Wort nur
 Entropie
 Er sät
 Erwachsenwerden
 Erwähne sie nicht
 
 
    
 
       
 Fest gefügt in unsere Sinne
 Fisch
 Flatulenzen
 Fliegen
 Fürchte Dich nicht
 Für eine bessere Welt
 
 
    
 
       
 Geigen
 Gesein
 Gobelin
 Gut und Böse
 
 
    
 
       
 Heute
 Hinter meiner Stirn
 Hoffnung.
 Hommage an Saint Exupery
 
 
    
 
       
 Idee I
 Im Licht der Sonne
 In der Liebe
 Intelligenz
 
 
    
 
       
 Jede Zeit
 
 
    
 
       
 Kinder
 Kreis
 Krieg.
 
 
    
 
       
 Leichtgetippt
 Liebe ist nur Illusion
 London, 09. August 2011
 
 
    
 
       
 Mauern
 mehr Licht
 Menschenkind
 Menschismus
 
 
    
 
       
 Nach innendrin
 Negativ
 Neumond leuchtet
 Neuronenwachstum
 Nichts geht verloren
 Noch ein kleines Weilchen
 nur einmal
 Nur ein Moment
 
 
    
  
       
 Poesie sei
 Prometheus
 Pro & Contra
 Puzzle
 
 
    
 
       
 Regiert.
 Ruhe. Los.
 
 
    
 
       
 Schema F
 Schnaps
 Seidenrose
 Seifenblasen.
 Sei nicht wie ich bin
 Sokrates
 Suizid
 
 
    
 
       
 Tod, so wünschenswert wie Leben
 
 
    
 
       
 Über die Liebe, den Frieden, den Krieg
 Ungewußt
 
 
    
 
       
 Vergessen
 Virginia
 
 
    
 
       
 Wahrheit Wort Ort
 Was Du bist
 Was erwacht, muß wieder schlafen
 Weckruf für Demokratie
 Wie die Perle in der Muschel
 Wie ein paar Schuhe
 Wie soll ein Kind verstehen
 Wind war's
 
 
    
 
       
 Zeit
 Zuhören
 
 
     
  
 
  
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